Die Zeit

Wir leben in einer Zeit von zunehmender Zeitknappheit. Niemand hat mehr Zeit.

 

Menschen eilen umher, streben nach mehr und mehr. Suchen und finden nicht. Und irgendwann brennen sie. Sie brennen aus. Mir begegnen oft Menschen, die brennen; einerseits sind da jene, die ausgebrannt sind und andererseits jene, deren Herz brennt, aus Begeisterung, aus Liebe, aus Leidenschaft.

 

Was verbindet beide: beide leben mit Leidenschaft. Der eine im richtigen Maß und der andere im Übermaß. 

 

Doch irgendwann wird es zuviel des Guten. Zu viel Leidenschaft, die verzehrt. Überforderung, Angst, Schlaflosigkeit.

 

Doch wo bleibt die Balance? Zwischen dort und da? Gibt es ein Mittelmaß? Die goldene Mitte?

 

Ich glaube, dass die Passionszeit eine gute Möglichkeit ist, die Mitte zu suchen.

 

Mal zu verzichten. Weniger ist mehr. Mal einfacher leben, beginnend beim Essen und Trinken. Vielleicht reicht auch das einfache Brot mit Butter (ist doch Luxus), mit Marmelade oder Honig am Morgen, und ein/zwei Tassen Tee.

 

Vielleicht ist es gut, sich mancher Dinge zu enthalten, sich selbst herauszunehmen und Stopp zu sagen. Zu warten und auf die innere Stimme zu hören, die leise ruft und sagt: Gönn dir Ruhe.

 

 

Und hier geht es nicht in erster Linie um Religion, die vorschreibt dies oder jenes zu tun, sondern um die Chance, genau das zu tun, oder genau auf das zu verzichten, was jetzt nicht wichtig ist.

 

Nein sagen zu lernen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Ja sagen zu sich selbst und dabei zur Mitte des Lebens finden.

 

Passionszeit: eine Chance, Jesus Christus als die Mitte des Lebens zu entdecken. 40 Tage. Ab heute. Und dann: Ostern - das Fest des Sieges des Lebens!