Du musst sterben, bevor du lebst, damit du lebst, bevor du stirbst


Gestern Abend saßen wir in gemütlicher Runde bei einer schönen Hochzeit von zwei ganz besonderen Menschen. Feierstimmung, Tanz, Freude über Menschen, die den Bund für's Leben geschlossen haben.

 

Aus heiterem Himmel die Nachricht: Hans Peter Royer, verheiratet, drei Kinder, Direktor des Tauernhof Schladming, Prediger und Lehrer, ist bei einem Paragleiterunfall um's Lebens gekommen. Tiefe Betroffenheit mit in der Feierstimmung.

 

Als ich an Hans Peter dachte, kamen mir seine Worte, die er auf der Bibelschule lehrte, als ich dort ein halbes Jahr verbrachte, sein Reden und seine Gedanken stark in den Sinn.

 

Er hat tausende Menschen zu Jesus geführt, er hat tausende Menschen geprägt im deutschsprachigen Raum mit seiner einfachen Art zu predigen und mit seiner doch so klaren christuszentrierten Botschaft. Er hat auch mich geprägt und ich schätze ihn als Menschen, der sich ganz unserem Herrn und Heiland hingegeben hat.

 

Er ist dort hingegangen, wo er zutiefst verwurzelt ist, wo er ganz zu Hause ist, er ist dort, wo auf Erden sein Herz brannte, seine Liebe leuchtete und seine Leidenschaft voll und ganz aufging: er ist bei Jesus Christus. Er ist nun zu Hause.

 

Für seine Frau Hannelore und seine drei Kinder ist das enorm tragisch und schmerzlich. Menschen sind tief betroffen und ergriffen.

 

Niemand kann es verstehen, warum das jetzt passieren musste, warum Hans Peter Royer auf so tragische Art und Weise ums Leben kam, niemand weiß das Warum. Auch warum Gott das zulässt?!

 

Und es ist legitim und gut zu klagen, zu weinen, zu trauern.

 

Der Tod eines Menschen lädt uns ein, an die eigene irdische Begrenzung zu denken, an den eigenen Tod zu denken, und vor allem an das eigene Leben im Hier und Jetzt und im Dann und Dort.

 

Hans Peter Royer zeigte in seinem Leben die großen Taten Gottes, dass Jesus sein Freund, Retter und Heiland ist und dass er sich nichts mehr wünschte als dass Menschen eine Liebesbeziehung mit dem lebendigen Gott eingehen. Lebendige Beziehung zu Jesus Christus.

 

Du musst sterben, bevor du lebst, damit du lebst, bevor du stirbst.

 

Das ist der Titel eines Buches von Hans Peter Royer, wie treffend und gut, wie klar und eindeutig:

 

Im Leben geht es schlichtweg darum, selbst zu sterben, damit Jesus in uns leben kann, es geht schlichtweg um das Leben Jesu in mir, um die Herrlichkeit Gottes, die offenbart ist in seinem Sohn Jesus Christus, um durch sein Sterben zum Leben hindurchzudringen. Und ganz eins zu sein mit Jesus.

 

Der Heimgang von Hans Peter Royer, der so rasch abschied aus dieser Welt, mag uns einladen nachzudenken, das Leben klar auf Jesus auszurichten und nicht auf eine Welt mit ihrern Eitelkeiten, mit ihrem Glanz und Glamour, die nur von kurzer Dauer ist.

 

Unser Leben auszurichten auf unser Ziel, auf Jesus alleine. Der Tod erinnert uns daran, dass unser Leben nicht in unserer Hand liegt, sondern in Gottes Hand, auch dann, wenn der Tod scheinbar einen Strich durch die Rechnung unseres Lebens macht.

 

Jesus hat gesiegt, Er hat das letzte Wort, Er ist das A und das O.

 

Jesus,

Hans Peter ist zu dir gegangen und er war mit dir unterwegs im Leben wie im Sterben.

So rasch, so plötzlich, so mitten im Leben.

Kaum zu fassen, zu verstehen, eigentlich kann man nur schreien: Warum!?

Ich bitte dich, tröste seine Familie und all die vielen Menschen, die jetzt um ihn trauern.

Er ist am Ziel, er ist bei dir. Wir sind in der Welt, gib uns Kraft zum Leben aus deiner Kraft.

In deinem Namen ist Frieden, Mut und Hoffnung.

In deinem Namen ist der Weg gegangen, die Wahrheit gesagt und das Leben erfüllt.

Amen!