Was sehe ich am Horizont?
Was begegnet mir, wenn ich wie heute morgen aufstehe, auf den Balkon gehe und ins Land schaue?
Horizont hat viel zu tun mit meiner Lebenseinstellung. Wenn ich wo bin, schaue ich herum. Was begegnet mir, wer begegent mir, wie begegnen die Leute mir? Wie reden und handeln sie, was denke und fühle ich dabei und was "passiert" gerade im anderen? Im Menschen, der mir begegnet?
Manchmal ist es eigenartig, wie Menschen mit sich selbst umgehen: Sie schimpfen über andere, sie schreien und verwenden "Kraftausdrücke" (die eigentlich nicht so heißen sollten, sondern "Schwachausdrücke").
Aus welcher Motivation heraus handeln sie? Aus Verletztheit, aus Angst, Aggression oder der eigenen Unsicherheit heraus?
Und wie reagiere ich darauf? Mit der selben "Kultur" oder einer Kultur der Anerkennung, der Wertschätzung, der Annahme und der Liebe?
Mir ist klar, viele Dinge im Leben sind sehr emotionell. Viele Dinge bringen einen auf die Palme. Doch da sind wir eingeladen, vom Ich zum Wir zu kommen. Vom Teil des Menschen, der sich aufregt und durchdreht zum ganzen Menschen.
Jesus pflegte die Kultur der Wertschätzung und der Annahme. Und er lebte Versöhung und Vergebung. Er verband Menschen mit dem Leben, in dem er sich investierte und sie nicht in eine Ecke stellte - an den Pranger. Er schenkte sein Leben, damit andere zur Lebenserfüllung und Entfaltung kommen. Er gab sein Leben, damit ich, du und der andere leben kann.
Es ist deine Entscheidung, mit welcher Haltung du Menschen begegnest, es ist deine Entscheidung, wie du reagierst in der Begegnung.
Horizont: Manchmal kann es nicht schaden, den Blickwinkel zu ändern, wo anders hinzuschauen (nicht wegzuschauen) und es zu wagen, in der Sanftheit Jesu mit Menschen in Begegnung zu treten.
Gebet: Jesus, du begegnet mir mit weitem Horiont. Lass mich von dir lernen. Amen!