Fan oder Nachfolger

Heute schwingen viele Menschen ihre Palmzeige. Viele putzen sich auf und machen sich schön, um bei Prozessionen mitzugehen. Einerseits ist es ein schöner Brauch, aber wenn der Brauch nur um des Braches willen gefeiert wird, was dann?

 

Zur Zeit Jesu war es auch nicht anders. Menschen jubelten Jesus zu, sie freuten sich dabei zu sein, als Zaungäste zu schaue,n was der da macht, wie er redet und was er tut.

 

Jesus sprängte die Maßstäbe der Zeit, er war und ist gänzlich anders. Er kam nicht mit Macht und Herrlichkeit, sondern als Kind in der Krippe. Als kleines Baby. Die Geschichte der Kindheit und Jugend Jesus, bis zum Einstieg in "seine Berufung", war geprägt von Einfachheit.

 

Während der drei Jahre seines öffentlichen Wirkens heilte er Kranke, ließ Lahme gehen und machte Taube hörend. Tote weckte er wieder auf und Aussätzige machte er gesund.

 

Und er kam nicht in einem dicken schweren Wagen mit Panzerglas, sondern auf einem Esel in die Stadt geritten, die ihm das Ende auf dieser Welt bescherte.

   

Heute: Christen feiern ihren Herrn, als wäre er tot geblieben, anstatt von seiner Auferstehung und seinem Wirken begeistert zu sein. Jesus wird unter der Theologie vergraben, eingesperrt in goldene Kasteln und Bibeln, die verstaubt ihr Dasein in schönen gepflegten Gebäuden haben.

 

Palmsonntag ist ein Entscheidungstag:

Juble ich Jesus von ganzem Herzen zu, weil ich weiß, dass er mein ERLÖSER ist, der mir den Weg zum Vater frei macht? Oder juble ich Jesus zu, weil mir Religion wichtig ist, weil es meine Vorfahren auch schon getan haben und weil es immer schon so war?

 

Palmsonntag kann der Start eines Weges sein:

Bin ich bereit, Jesus nachzufolgen, dh. auf ihn zu hören und das zu tun was er sagt? Oder sage ich: Ich gehe den Weg, weil es ja nicht schaden kann, und weil es so schön feierlich ist.

 

Palmsonntag ist Ja oder Nein:

Bin ich ein Fan von Jesus, der ihn als guten Menschen schätzt oder bin ich Nachfolger, der Jesus, der von sich sagt, dass er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, liebt und nach seinen Worten handelt?

 

Auf jeden Fall: Dieser Tag ist ein Geschnenk Gottes; er führt vor Augen, in welche Richtung es geht. Hin zum Kreuz, durch den Tod zum Leben.

 

Gebet: Jesus, du kommst mit einem Esel geritten, nicht mit Bomben und Granaten, unerreichbar für den Menschen. Heute frage ich dich und mich, ob ich Fan oder Nachfolger bin. Zeig du mir, wo ich stehe, durch deinen Geist, der die Wahrheit freilegt. Amen!