Es ist schon komisch. Geht man zu einem Mercedes-Händler mit T-Shirt und kurzen Hosen, wird man komsich angeschaut und gar nicht bedient.
Kauft man mit Dreadlocks einen Hochzeitsanzug, wird an einem vorbeigeschaut und der Verkäufer kann es gar nicht glauben, dass jemand, der so aussieht, auch heiraten will.
Ungut wird's auch, wenn in die Kirche jemand kommt, der "nicht passend" gekleidet ist...
Ich habe einmal einen Versuch gemacht: Mit verschiedenen Kleidungsstilen (Bauarbeiterlook, Freizeitbekleidung und unrasiert, Hemd und Anzughose, Adjustierung im priesterlichen Outfit - Collarhemd ...) habe ich Tag für Tag ein ausgewähltes sehr großes Lebensmittelgeschäft aufgesucht und bin gänzlich unterschiedlich behandelt bzw. bedient oder auch nicht bedient worden.
Vom verachtenden Blick (Bauarbeiterbkleidung, unrasierter Zustand, Freizeitlook) bis zur höflichsten Zuvorkommenheit (bei elegantem Kleidungsstil) ist mir alles begegnet.
"Kleider machen Leute" - oder "verkleiden Kleider Leute"?
Warum werden Menschen in Schubladen gesteckt? Aus Angst, sie könnten einem vielleicht begegnen? Aus ein paar Erlebnissen heraus, die sich im Zusammenhang mit bestimmten Outfit wiederholt haben? Aus der eigenen Unsicherheit?
Was enspricht unserer gesellschaftlichen Norm? Die Haare, die Kleidung, ob man ordentlich "Grüß Gott" sagt, oder ob vielleicht die Fingernägl poliert und sauber sind, auch dann, wenn man als Bauer am Feld arbeitet?
Wie auch immer: Gott interessiert nur eines: das Herz des Menschen, egal wie sein Äußeres ausschaut, egal was er beruflich macht oder nicht macht, egal wie seine Firur oder Fingernägel aussehen. Egal ob in Jeans oder im Designeranzug.
Gott sucht Begegnung mit dir und er schenkt dir seine Augen um den anderen in Wert, Würde und Achtung zu sehen, ihm zu begegnen. Und dann wird vieles anders, vieles egal und manches ganz wertvoll.
Lernen wir von Jesus, wie er den Menschen begegnet ist ... den Pharisäern, den Sündern, der Ehebrecherin .... dir und mir!